Was ist Gender Diversity?
Fakt ist, der Gender Pay Gap ist noch lange nicht vom Tisch: Südtiroler Frauen arbeiten im Vergleich zu Männern zwei Monate im Jahr kostenlos. Eigentlich ziemlich unfair, oder? Jetzt kommt Gender Diversity ins Spiel. Gender Diversity versucht ganz einfach diese Gehaltsschere auszugleichen, indem die Anerkennung eines gleichmäßigen Verhältnisses von Männern und Frauen in einem Unternehmen gefördert wird. Obwohl man erwähnen muss, dass bei vielen Südtiroler Unternehmen diese Lohnschere mittlerweile gar nicht mehr so groß ist. Dennoch herrschen in manchen Branchen immer noch gravierende Unterschiede, welche heutzutage nicht mehr tolerierbar sind.
Was Arbeitgeber wissen müssen:
Bei der „Geschlechtervielfalt“ geht es darum keinen Bewerber aufgrund seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Toleranz und Diversität sind schließlich zentrale Bestandteile für eine erfolgreiche und gerechte Unternehmenskultur. Kommunizieren Sie das nach außen! Kandidaten und Kunden die darauf wertlegen, werden Sie interessanter wahrnehmen.
Altersarmut in Südtirol: Vor allem Frauen sind betroffen
Derzeit verdienen Frauen in Südtirol bis zu 17,2% weniger als Männer (Astat, 2018), was zur Folge hat, dass sie somit weniger in die Rentenkasse einzahlen können. Aus diesem Grund leiden heute – aber voraussichtlich auch in Zukunft – viel mehr Frauen unter Altersarmut als Männer.
Achtung bei Stellenausschreibungen
Was viele Arbeitgeber immer noch nicht wissen: Sie machen sich strafbar, wenn sie ein Geschlecht in Job-Angeboten offensichtlich ausschließen. Daher ist es wichtig, immer gegenderte Job-Bezeichnungen anzuführen, wie zum Beispiel: Bäcker/in, Fahrer/in oder Sekretär/in. Sollte es keine Bezeichnung für beide Geschlechter geben, muss die Formel (m/w) am Ende stehen, wie zum Beispiel bei den Begriffen Lehrling oder Koch Kommis.
Kleiner Tipp am Rande, beim Verfassen von Mails und Ausschreibungen, verwenden Sie doch einfach den Plural, um nicht in Gender – Zwickmühle zu gelangen.
Achtung! Sie machen sich strafbar, wenn Sie als Arbeitgeber ganze Personengruppen ausschließen. Zum Beispiel, wenn Sie konkret nach: „einheimische Fachkräfte“ oder „junge Aushilfskraft“ suchen.
Vorteile durch eine Gender Mainstreame Unternehmenskultur
Die Eurostat Studie hat belegt, dass Unternehmen, die auf die Chancengleichheit von Männern und Frauen, beim Vergeben von Management-Positionen schauen, finanziell besser abschneiden als Unternehmen, die diese Thematik außen vorlassen. Das ist so, weil Diversity Management, Innovation fördert und unterschiedliche Facetten zulässt, welche zu neuen kreativen Ideen führt. Als weiterer Pluspunkt, sind Entscheidungen, die von Frauen und Männern gemeinsam getroffen werden, ausgewogener und holistischer.
Wie Sie sehen, ist dieses viel diskutierte Thema auch für Südtirol voller Potenziale. Da hierzulande Frauen immer noch verhältnismäßig unterrepräsentiert sind in Verwaltungsräten, Geschäftsleitung und Managementpositionen. Aufgrund der vielen Vorteile und Chancen einer geschlechter-ausgeglichenen Führung, dürfen auch Südtiroler Unternehmen auf den Gender Diversity Zug aufspringen. Was spricht dagegen?